„Warum eigentlich Ukulele“, fragen die Leute, sobald sie erfahren, dass da gar keine Geige drin ist in meinem Köfferchen („Ich hatte mich ohnehin schon wegen der Form gewundert.“). Es gibt viele gute Gründe für ein Leben mit Ukulele. Ich habe die besten zehn zusammengestellt.

Wer die Ukulele in sein Leben lässt, bleibt nicht lang allein.
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Immer dabei

Schon als Gitarrist passierte es nur selten, dass ich meine Gitarre einmal nicht dabei hatte. Für einen Flug zahlte ich gar das Doppelte, damit sie direkt neben mir Platz nehmen konnte. Diese Zeiten sind vorbei! Mindestens eine Ukulele kommt immer mit ins Handgepäck (und in die Küche und ins Bett und in den Garten und…) Die Frage heute lautet: Welche soll es sein?
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Fairer Preis

Wer mit dem Geige- oder Klavierspielen beginnt, leiht sich meist erst einmal ein Instrument. Wenn man sich dann entschieden hat, folgt das große Sparen. Die Ukulele macht es einem einfacher. Gut spielbare Ukulelen gibt es schon für wenig Geld. Das hat den weiteren Vorteil, dass auf die erste schnell die nächste folgen kann.
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Schneller Einstieg

Ukulele ist nicht einfacher als Gitarre, aber sind wir mal ehrlich. Wer nur fünf Minuten Zeit und einen einzigen Finger investiert, wird erstaunt sein, wie schnell man mit dem kleinen Ding Musik machen kann. Für die erste Sonate von Bach muss man üben – die Akkorde C, F und A-Moll funktionieren auf Anhieb.
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Eigener Sound

Eine Ukulele kann wie eine Harfe, ein Paar Bongos und wie eine E-Gitarre klingen. Muss sie aber nicht. Wer es klassisch mag, wird belohnt mit einem ganz eigenen Sound, der sich mit anderen Instrumenten nur schwer reproduzieren lässt. Kein anderes Instrument bringt einen gedanklich schneller an den Strand Hawaiis als die Ukulele.
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Hell statt dunkel

Wer sein Produkt in der Werbung besonders verspielt, unschuldig und liebenswert inszenieren möchte, greift zur Ukulele. Das gilt sogar, wenn in Moll komponiert wird. Grund dafür ist der fehlende Basston im Anschlag. Das hohe G an Stelle der gewohnten Basssaite verleiht der Ukulele einen stets fröhlichen Klang.
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Alles in einem

Ein Blick auf Youtube genügt: Fast jedes Lied und jeder Musikstil „+ Ukulele“ in der Suchleiste sorgen für Treffer. Die Ukulele ist vielseitig – von Klassik und Pop über Blues bis Jazz ist alles dabei. Ganz egal, wo man herkommt, und wohin man möchte. Nur vier Saiten können einem die ganze musikalische Welt zu Füßen legen.
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Gemeinschaftsding

Auch andere Musiker treffen sich zum munteren Austausch. Dennoch: Die Ukulelen-Community ist einzigartig. Das merkt jeder, der schon einmal einen der unzähligen Stammtische und Hotspots oder ein Ukulele-Festival besucht hat. George Harrison sprach davon, dass er nie einen Ukulelenspieler getroffen habe, den er nicht mochte. So ist es auch heute noch.
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Understatement pur

Kindergitarre, Stefan Raab, Lagerfeuer. Der gemeine Ukulelenspieler hat es schwer, mehr als mitleidige, bestenfalls aufheiternde Blicke zu ernten. Das ändert sich schnell, wenn man zu spielen beginnt. Wer mit Geschrammel rechnet und das sanfteste Konzert der Welt bekommt, ist schnell überzeugt. Der Wow-Effekt tritt ein, sobald man Bruder Jakob in seinem Trainingsplan passiert.
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Wahre Größe

Selbst, wer den Tag mit einer Bartitonukulele verbringt, meint, ein Klavier zu heben, sobald er zur Gitarre zurückkehrt. Die Ukulele ist klein, fein und weckt Beschützerinstinkte. Davon abgesehen, hat man zehn Ukulelen deutlich schneller im Schrank verstaut als zehn Gitarren.
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Ukulele macht glücklich

Die Ukulele hat mein Leben verändert! Und fragt man andere Ukulelenspieler, ergeht es vielen so. Es ist eine Kombination der oben genannten Gründe. Der Kauf der ersten Ukulele ist der erste Schritt zu einem besseren Leben. In diesem Sinne, frei nach Rilke, an alle, die noch keine besitzen: Du musst dein Leben ändern.

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8 Comments to “ 10 Gründe für ein Leben mit Ukulele”

  1. Wie wahr!
    Die Seite ist übrigens sehr gelungen!

  2. Gaby Ossenberg Engels sagt:Antworten

    Schöner Startartikel und gut gestaltete Seite. Offensichtlich bin ich nicht der einzige Mensch, der Uken überall in der Wohnung verteilt und auch mal mit ins Bett nimmt. Obwohl, es hängt noch keine im Bad. Da sollte ich gelegentlich nachbessern.

  3. Dem Ukulelen-Virus zu verfallen ist ein tolles Erlebnis und macht süchtig nach mehr Ukulelen-Glück!

  4. Old Boy sagt:Antworten

    Seit Tagen frage ich mich, was an diesem besonderen Tag wohl für eine Ukulele in dem Koffer gewesen sein mag ???

    1. Aus rein pragmatischen Gründen nicht das beste Pferd im Stall, sondern die am besten verstärkte, weil ich ja abends noch auf die Bühne musste: eine Koaloha Opio aus Sapele in Konzertgröße.

  5. Old Boy sagt:Antworten

    Koaloha Opio … durchaus eine „gute Wahl“, bei der man sich klanglich nicht zu verstecken braucht!

  6. Marius sagt:Antworten

    Sorry, auch wenn ich hier mit vielem konform gehe… „… einen stets fröhlichen Klang.“ unter #5 würde ich so nicht unterschreiben wollen…

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